Projekt 230
Ari Benjamin Meyers: Always Rehearsing – The Notional Anthem, Nr. 1: Der Zollhafen Chor
Ari Benjamin Meyers künstlerische Exzellenz liegt in der radikalen Art des Zusammendenkens von Musik und Kunst.
Seine Arbeiten entstammen seinem langjährigen Interesse daran, Komponieren, Proben und Musizieren über Konzertbühnen hinaus zu denken und diese Praktiken in anderen Räumen, wie Ausstellungshäuser, politische Institutionen und besonders den öffentlichen Raum zu erkunden. Meyers verwendet den Ausdruck „die Zukunft proben“, um die eigene Gestaltungskraft und das Potenzial der Gemeinschaftsbildung durch Komposition, Proben und Musizieren zu beschreiben.
Im neu gestalteten Zollhafenareal der Stadt Mainz befragt und stiftet das Proben aktiv „Nachbarschaft“. Zuvor war es ein Fremdkörper in der Stadt. Der Begriff Nachbarschaft hatte sich nicht etabliert. Auch die Kunsthalle Mainz, als erstes im Zollhafen fertig gestelltes Gebäude, und die weit über 2000 Bewohnenden und Nutzer*innen waren gerade erst dabei, sich kennenzulernen. Mit ihnen und den Mitarbeitenden der Kunsthalle hat Meyers eine komplett neue Werkserie erarbeitet: Er hat einen Chor gegründet, um gemeinsam ein neues Werk zu erarbeiten.
The Notional Anthem, Nr. 1: Der Zollhafen Chor befragt die Idee von Grenzen und Zugehörigkeit in einer Zeit, in der diese Begriffe hochgradig aufgeladen sind und dennoch die Basis unseres Miteinanders bilden. Proben und Aufführungen schaffen eine Gemeinschaft; verbinden Strukturen eines Stadtteils mit denjenigen eines musikalischen Ensembles. Während unter dem Titel Always Reahearsing in den Ausstellungsräumen der Kunsthalle Mainz neu geschaffene, neu-arrangierte und existierende Arbeiten von Ari Benjamin Meyers zu sehen bzw. zu hören sind, öffnet sich die Kunsthalle Mainz mit The Notional Anthem in den Stadtraum. Sie tönt hinaus in die Nachbarschaft.
Bildinformationen: Ari Benjamin Meyers, DUET, Witte de With, Rotterdam, 2014, 2 Partituren auf Papier, 2 Notenständer, 31,5 x 24 cm. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und Esther Schipper, Berlin/ Paris/Seoul. Photo © Andrea Rossetti
Das Projekt wurde von der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region mit 8.793,22 € bezuschusst.
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