Projekt 227
Mainz und Frankreich – Mayence et la France. Eine grenzenlose Geschichte?
Dieses Projekt wurde im September 2024 abgeschlossen.
Die Stadt Mainz hat seit Jahrhunderten eine enge Verbindung zu Frankreich. Als Residenzstadt der einflussreichen Kurfürsten kam der am Rhein und Main gelegenen Stadt nicht nur politische, sondern auch militärisch-strategische Bedeutung zu. Im Rahmen von zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen und Besatzungen, insbesondere der französischen Zeit von 1798 bis 1814, kam es zu prägenden Kontakten zwischen Soldaten und der Zivilbevölkerung. Das Stadthistorische Museum Mainz hat erstmals die Beziehung von Mainz und Frankreich neben der politischen auch auf der persönlichen Ebene in einer Museumsausstellung sichtbar gemacht. Durch die seit Ende des 18. Jahrhunderts häufigen und zum Teil länger andauernden Kontakte entstand eine beiderseits empfundene Nähe, ja teilweise Vertrautheit zum französischen bzw. deutschen Nachbarn in Mainz, die nicht alltäglich ist. Diese Nachbarschaft ist geprägt von Begegnungen und enger Zusammenarbeit, sowohl auf persönlicher als auch auf institutioneller Ebene.
Die Sonderausstellung „Mainz und Frankreich – Mayence et la France. Eine grenzenlose Geschichte?“ lief vom 3.9.2023 bis zum 28.7.2024, da sie aufgrund des großen Interesses verlängert wurde. In den Vitrinen fand sich nicht nur Schriftmaterial seit der Französischen Revolution, sondern auch zahlreiche Leihgaben von Mainzerinnen und Mainzern, die die deutsch-französische Freundschaft symbolisieren.
Bei der Eröffnung am 3. September 2024 hielt neben der Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse auch Dr. Ilde Gorguet, Generalkonsulin Frankreichs, ein Grußwort. Anschließend führten die Kuratorinnen Dr. Ute Engelen und Sarah Traub in die Ausstellung ein. Die Veranstaltung war mit ca. 100 Personen sehr gut besucht.
Zahlreiche Veranstaltungen wie öffentliche Führungen auf Deutsch und Französisch, wurden u.a. in Kooperation mit dem Haus Burgund und dem Institut français Mainz durchgeführt, wie zum Beispiel bei der Französischen Woche. Mit der Ethnologie der Johannes Gutenberg- Universität Mainz und der Initiativgruppe Sepultures des Tirailleurs Sénégalais en Allemagne wurde eine Führung auf dem Hauptfriedhof angeboten, wo sich Gräber von französischen Kolonialsoldaten aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg befinden. Die etablierte Historikerin Corine Defrance stellte ihre Forschungen zur Biographie von Irène Giron vor. Höhepunkt des Veranstaltungsprogramms war das deutsch-französische Erinnerungscafé, bei dem einige Bürgerinnen und Bürger aus ihrem Leben erzählt haben. Die hiervon angefertigten Filme sind auf dem Youtube-Kanal des Stadthistorischen Museums Mainz abrufbar.
Der Begleitband wurde gut angenommen. Aufgrund geäußerten Interesses ist eine französische Übersetzung in Vorbereitung. 26 Führungen wurden in der Sonderausstellung durchgeführt. Insgesamt hatte die Ausstellung ca. 2.700 Besucherinnen und Besucher, darunter auch französischsprachige. Das große Interesse an der Sonderausstellung hat gezeigt, dass dieses Thema für die Stadt Mainz und die Bürgerinnen und Bürger von enormer Wichtigkeit ist.
Das Projekt wurde von der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region mit 22.590,84 € bezuschusst.
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