Projekt 197

Neueinrichtung/Neukonzeption Heimatmuseum Biebesheim am Rhein

Dieses Projekt wurde im August 2024 abgeschlossen.

Träger: Heimat- und Geschichtsverein Biebesheim e.V.

Die Baumaßnahmen an dem denkmalgeschützten Gebäude nahmen eine sehr langen Zeitraum in Anspruch. Nachdem Mitte vergangenen Jahres ein neuer Nutzungsvertrag zwischen der Gemeinde Biebesheim am Rhein und dem Heimatund Geschichtsverein Biebesheim e.V. geschlossen werden konnte, ging man an die Umsetzung der Neukonzeption für das Museum. Diese ist abgeschlossen, im Erdgeschoss ist die Ortsgeschichte und ein Raum speziell dem Rhein gewidmet. Im Obergeschoss kann man anhand von Exponaten und Informationen den Lebenslauf eines/r Biebesheimers/in sehen.

In der ortsgeschichtlichen Ausstellung wurde eine Hörstation eingebaut über die man sich Informationen abrufen kann.

Im 1. Stock gibt es neben der Darstellung des Lebens eines Menschen von der Geburt bis zum Tod anhand von Texten, Bildern und Exponaten u.a. eine Medienstation zu dem Modell des Ulmer Münsters, das in den 30iger Jahren von drei ausgesteuerten arbeitslosen Biebesheimer als Laubsägearbeit gebaut wurde und mit dem diese durch Hessen zogen, Postkarten davon verkauften und sich damit ihren Lebensunterhalt verdienten. Dieses wird in einer Vitrine gezeigt. Eine zweite Medienstation informiert über Hermann Wilhelm Hammann, auf der zwei Filme zu seinem Leben angesehen werden können. Hammann hat 1945, gemeinsam mit Weiteren, über 400 Kindern das Leben gerettet, darunter auch 159 jüdische Kinder, wofür er in Israel in der Allee der Gerechten posthum geehrt wurde. Er war auch der erste Landrat des Kreises Groß-Gerau nach dem 2. Weltkrieg. Hammann war in Biebesheim geboren.

Zu sehen ist auch die älteste erhaltene Biebesheimer Vereinsfahne des Gesangvereins Concordia, die als eines der ersten Objekte in den 60iger Jahren ins Heimatmuseum Biebesheim kam.

In der Remise des Museums, die u.a. mit Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft auch neu gestaltet wurde, sind landwirtschaftliche Maschinen und Geräte aus der Zeit bevor Traktoren eingesetzt wurden ausgestellt. Auch eine Fachwerkwand eines Hauses, das in jüdischem Besitz war, konnte bei dessen Abbruch gerettet werden und wird in der Remise ausgestellt.

Neu ist auch ein Lapidarium im Hof in dem alte Grenz- Wege- und Chausseesteine, zusammen mit einem Rottenstein vom Biebesheimer Rheindeich ausgestellt werden.

Das Projekt wurde von der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region mit 146.936,45 € bezuschusst.