Projekt 147
ASTRA psychosoziale kultursensible Beratung für geflüchtete Menschen
Dieses Projekt wurde im Februar 2022 abgeschlossen.
Der Verein Perspektiven e.V. in Oberursel bot eine traumaspezifische Fachberatung für geflüchtete Menschen an, mit dem Ziel der Stabilisierung unter Berücksichtigung rechtlicher, sozialer und gesundheitlicher Aspekte an. Außerdem fand die Förderung der Integration in das Gemeinwesen und des Empowerments bezüglich eigener Zukunftsentwürfe und Integrationsideen statt. Ergänzt wurde die Beratung durch ein kunsttherapeutisches Angebot.
AS*TRA – Asyl und Trauma – ist eine Beratungsstelle für traumatisierte, psychisch belastete und psychisch kranke geflüchtete Menschen ab 18 Jahren, die frühestens 2015 in den Hochtaunuskreis gekommen sind und hier einen Antrag auf Asyl gestellt haben. Es wurden Menschen unterstützt, die aufgrund von Krieg, Vertreibung und Menschenrechts-Verletzungen psychische Folgesymptome aufweisen. Die Beratung erstreckte sich auch auf Fachkräfte und ehrenamtlich Tätige im Umfeld der Betroffenen. Unser Angebot wendete sich v.a. an Einzelpersonen und Familien, die in den Flüchtlingsunterkünften im Hochtaunuskreis untergekommen waren. Bevorzugt wurden Asylbewerber beraten, da diesen der Zugang zur Gesundheitsversorgung nur eingeschränkt zur Verfügung steht.
In den Erstgesprächen legten wir besonderen Wert auf ein Sicherheit vermittelndes Setting der Beratungen. Wir stellten ausführlich vor, wer wir sind und mit welcher Zielsetzung wir arbeiten. Durch aufmerksames Zuhören und behutsames Nachfragen versuchten wir, die Situation unseres/r Gegenüber/s zu erfassen und daraus den Unterstützungsbedarf abzuleiten. Die Beratungen erfolgten personenzentriert und ganzheitlich mit dem Ziel, geflüchteten Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erm glichen. In unseren Beratungen arbeiteten wir immer auch psychoedukativ und versuchten, ein besseres Verständnis für die bestehenden Symptome zu vermitteln. Sehr wichtig war es uns zu erklären, dass die Folgen eines Traumas keine Erkrankung darstellen. Zentrales Ziel der Beratung war der Fokus auf die durch Traumata verursachten Symptome, der Umgang mit diesen und die Integration des traumatischen Ereignisses in das eigene Leben und das Schaffen einer neuen Perspektive. Die Beratung erfolgte in Einzel-, Paar- und Familiengesprächen, teilweise im Beisein von Ehrenamtlichen oder Fachkräften sowie mit Hilfe von Dolmetschern. Unser monatlich stattfindender interkultureller Treff musste auf Grund der Corona-Pandemie ausgesetzt wer-den. Viele der Beratungsgespräche fanden im Freien statt, um den Gefahren des Virus aus dem Wege zu gehen. Auch in 2020 fanden beratende Gespräche mit Ehrenamtlichen und Familienmitgliedern statt, sowie ein reger Austausch mit Fachkräften in der Flüchtlingshilfe. Auch in der sozialpsychiatrischen Versorgung des Kreises wurde bezüglich des Umgangs mit Traumafolgestörungen beraten.
Die Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region hat das Projekt mit 47.478,60 € bezuschusst.
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