Pressemitteilung | 18.01.2016
Pressetermin mit Vorleseaktion in den Leseclubs
Stiftung Lesen und Stiftung Flughafen Frankfurt/Main richten vier Leseclubs in Flughafennähe ein
Die Stadt Raunheim initiiert einen der vier Leseclubs im Rahmen ihres kommunalen Bildungskonzepts
Mainz, 14.01.2016.Permanenter Fluglärm verlangsamt das Lesenlernen – das belegt die im Jahr 2012 an 29 Schulen im Rhein-Main-Gebiet durchgeführte NORAH-Lärmwirkungsstudie. Zweitklässler weisen demnach eine bis zu zweimonatige Lernverzögerung gegenüber ihren Altersgenossen an nicht belasteten Orten auf. Die Stadt Raunheim, die Stiftung Lesen und die Stiftung Flughafen Frankfurt/Main möchten Grundschüler deshalb mit einer gemeinsamen Leseförderinitiative unterstützen: Die Stiftung Flughafen Frankfurt/Main fördert vier Leseclubs, die die Stiftung Lesen rund um den Frankfurter Flughafen einrichtet. Einer dieser Leseclubs wird von der Stadt Raunheim initiiert.
Mit einer Auftaktveranstaltung in der Mediathek der Stadt Raunheim haben alle Beteiligten das gemeinsame Projekt vorgestellt: Mit dabei waren der Hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz, die Geschäftsführerin der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main, Jutta Nothacker, der Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, Dr. Jörg F. Maas, Thomas Jühe, Bürgermeister der Stadt Raunheim, sowie Renate Völlinger, die als Fachbereichsleiterin für Soziales und Kultur der Stadt Raunheim das Projektangebot der Stiftung Lesen aufgegriffen hat.
Gerade der Schulunterreicht in Orten, die wie Raunheim nah am Flughafen Frankfurt liegen, ist durch häufige Unterbrechungen geprägt, die sich negativ auf die Konzentrationsfähigkeit der Kinder auswirken. Hier können Lesefördermaßnahmen wie Leseclubs ihre Wirkung entfalten, indem sie Fluglärm-Belastungen kompensieren: Freizeitorientierte und betreute Angebote rund um das Lesen helfen Kindern dabei, sich besser zu konzentrieren und motivieren sie zum Lesen. Im Raunheimer Leseclub, der heute seinen Betrieb aufnimmt, möchte Renate Völlinger zusammen mit ehrenamtlichen Betreuern das Lesen mit aktionsorientierten Angeboten erfahrbar machen: Beispielsweise werden sich die Kinder zum Thema „Flughafen“ einlesen und anschließend das Gelesene bei einem Besuch des Frankfurter Flughafens ganz praktisch nachvollziehen können.
Neben dem Raunheimer Leseclub an der Pestalozzi-Grundschule wird es auch Leseförderangebote in Leseclubs an der Offenbacher Grundschule Buchhügel, an der Heinrich-Böll-Schule in Hattersheim und an der Berthold-Otto-Schule in Frankfurt am Main für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren geben. Die Leseclubs werden von der Stiftung Lesen u. a. mit ausgesuchten Medien und regelmäßigen Weiterbildungen für die Betreuer/innen unterstützt.
Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz wies auf die Bedeutung der Leseclubs hin:
„Lesen macht Freude, Lesen bildet und Lesen verbindet. Ganz in diesem Sinne unterstützen die Leseclubs der Stiftung Lesen das Ziel des Landes Hessen, außerschulische Lernorte attraktiv und auf der Grundlage des ‚Bildungs- und Erziehungsplanes für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Hessen‘ (BEP) zu gestalten. Sie bereichern die Region als nachhaltigen und freizeitorientierten Bildungsort und erhöhen mit dieser Initiative nicht nur auf sehr ansprechende Weise die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler, sondern auch deren Freude an Büchern, Literatur und Sprache.“
„Wir fördern die Leseclubs der Stiftung Lesen, damit auch Kinder, die zuhause wenig oder gar nicht mit dem Thema Lesen in Berührung kommen, ohne Druck ans Lesen herangeführt werden. In den Leseclubs kann die Basis für eine erfolgreiche Bildungsbiographie gelegt werden und dabei möchten wir Kinder unterstützen“, begründete Jutta Nothacker das Engagement der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main.
„Mit der Investition in vier neue Leseclubs investiert die Flughafen Stiftung Frankfurt/Main direkt und nachhaltig in die Bildungsfähigkeit der Kinder“, bekräftigte Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. „Je mehr Freude Kinder am Lesen entwickeln, desto besser können sie in der Regel später lesen. Lesefreude sollte daher so früh wie möglich geweckt werden und Leseförderung nicht nur auf den Schulunterricht beschränkt sein. Deshalb hoffen wir, dass die Unterstützung durch die Stiftung Flughafen Frankfurt/Main Nachahmer findet und wir in Zukunft noch mehr Einrichtungen dieser Art schaffen können.“
Mehr zum Projekt: Leseclubs mit Freu(n)den lesen